Bienen, Rehe und das große Ganze

Bienen, Rehe und das große Ganze

Ich bin Imkerin – aus Überzeugung, aus Leidenschaft und aus Liebe zu allem, was lebt. Für mich sind Bienen nicht nur faszinierende Wesen, sondern Botschafterinnen eines größeren Ganzen. Sie erinnern mich täglich daran, wie fein und empfindlich unser ökologisches Gleichgewicht ist – und wie eng alles Leben miteinander verwoben ist.

Doch meine Liebe endet nicht bei den Bienen. Ich liebe alle Tiere. Jedes einzelne Lebewesen hat seinen Platz auf dieser Erde, seine Aufgabe, seine Würde. Ob winzige Käfer im Totholz, ein neugieriger Fuchs am Waldrand oder das Reh, das still durch den Morgentau schreitet – sie alle gehören dazu. Und sie alle machen unsere Welt zu dem, was sie ist: lebendig, vielfältig, wunderschön.

Umso mehr freut es mich, dass meine Wildtierkamera regelmäßig Rehe einfängt. Diese Begegnungen – wenn auch nur digital – berühren mich zutiefst. Es ist, als würde sich die Natur dafür bedanken, dass ich ein Teil von ihr bin. Rehe sind so scheu und sanft, so stolz und doch verletzlich. Sie strahlen eine stille Präsenz aus, die mich immer wieder tief beeindruckt.

Und weißt du was? Rehe und Bienen – sie leben ganz wunderbar nebeneinander. Rehe fressen Gräser, Kräuter und Blätter, aber sie interessieren sich nicht für Bienenstöcke oder Honig. Sie tun den Bienen nichts, weil sie ganz andere Bedürfnisse haben. Im Gegenteil: Ihre Anwesenheit zeigt oft, dass die Umgebung gesund ist – ein gutes Zeichen auch für meine Bienenvölker.

Rehe lieben strukturreiche Lebensräume mit Hecken, Waldrändern und Wiesen – Orte, an denen auch Bienen ihre Nahrung finden. Wenn Rehe also regelmäßig in meinem Umfeld auftauchen, weiß ich: Hier stimmt noch etwas. Hier gibt es Leben. Und dieses stille Einverständnis zwischen meinen Bienen und den Rehen – es erfüllt mich mit tiefer Freude.

Denn am Ende hängt alles zusammen. Und jeder von uns – ob Mensch, Biene oder Reh – ist Teil dieses großen, kostbaren Ganzen, das wir Natur nennen.

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